Vom 19. bis 26. April fand das zweite gemeinsame Projekttreffen des Erasmus+ Austauschprojektes „European Future“ in Budapest statt. Acht Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums reisten mit ihren Koordinatoren Gerrit Kolbe und Marc Hempel in die ungarische Hauptstadt, nachdem bereits im September 2023 ein erstes Treffen in Plovdiv (Bulgarien) stattgefunden hatte.

Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit dem Kampf gegen Fake News und Desinformation sowie mit den Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit. Während des dreitägigen Seminars erhielten sie tiefe Einblicke in die Geschichte von Fake News und Propaganda, beispielsweise im Dritten Reich, während des Kommunismus, aber auch im aktuellen Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Der Besuch des Terror Háza", dem Hauptquartier der ungarischen Faschisten und später der Kommunisten, machte diese schrecklichen Phasen der europäischen Geschichte greifbar und unterstrich, wie wertvoll der Friedensgedanke, der durch die Europäische Union nachhaltig gelebt wird, gerade in diesen Zeiten ist. 

Nach einem hochinteressanten Expertenvortrag von László Katona, der den Einfluss der menschlichen Perspektive auf Fake News thematisierte und betonte, wie toxisch Medien heutzutage sein können, setzten sich die Schülerinnen und Schüler kreativ mit den Gefahren von Social Media in Bezug auf die psychische Gesundheit auseinander und erarbeiteten Regeln, um in der digitalen Welt gesund zu bleiben.

Darüber hinaus erhielten die Jugendlichen im Rahmen einer Kompetenzmessung individuelles Feedback zu ihren Arbeits- und Kooperationsfähigkeiten, um sich persönlich weiterzuentwickeln.

Bei einem abschließenden Besuch des ungarischen Magazins HVG informierte der Chefredakteur intensiv über den journalistischen Umgang mit Propaganda und Fake News und schilderte sehr offen den problematischen Umgang der ungarischen Regierung mit der Pressefreiheit.

Neben den inhaltlichen Aspekten stand natürlich auch der interkulturelle Austausch auf der Agenda. Bei gemeinsamen Stadtrundgängen, Bowling, diversen Abendessen und einer Exkursion nach Wien entstanden tiefe und intensive Verbindungen, die die Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig positiv beeinflussten. Dies wurde auch durch den emotionalen Besuch mehrerer Projektteilnehmer aus den Vorgängerprojekten 2020-2022 mehr als deutlich. In Wien konnten die Schülerinnen und Schüler zudem bei einem Besuch der Ausstellung „Erlebnis Europa“ hautnah erleben, wie die EU den Alltag in Europa positiv beeinflusst.

Wir freuen uns schon sehr auf den Gegenbesuch der ungarischen und bulgarischen Projektpartner in Frechen, bei dem die Teilnehmenden einen schülerorientierten Reader zum Thema erstellen werden. Dieser soll nach Fertigstellung allen Interessierten zur Verfügung gestellt und als Unterrichtsmaterial genutzt werden, so dass auch andere Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte von den Ergebnissen profitieren können.

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